Nach den ersten zwei Tagen auf dem Campus waren wir schon wieder unterwegs in Richtung Cape Coast. Janina und ich durften auf eine Post-Conference Excursion mitfahren, die als Abschluss der SPCL (Society for Pidgin and Creole Languages) Konferenz in Accra von Gießen aus organisiert worden war. Wir besuchten drei ehemalige Sklavenforts entlang der Gold Coast; Fort Amsterdam (Cormantin Castle), Cape Coast Castle und Elmina Castle; fuhren in den Kakum Nationalpark und verbrachten danach noch ein paar entspannende Tage in einem Beachresort nahe dem Dorf Anomabo.
Beim Fort Amsterdam, dem ersten Sklavenfort auf dem Weg, wurden wir lauthalf von „touristenhungrigen“ Kindern begrüßt, die uns auf dem kurzen Weg zum Fort begleiteten und nicht vor einem Bodycheck zurückschreckten, bei dem alle Hosentaschen nach interessanten Gegenständen abgetastet wurden. Wenn man hier von Kindern Fotos macht, ist man in null-komma-nichts von einer Riesenkinderschar umgeben, die sich alle ins Foto drängen, immer näher an die Kamera rücken und danach das Foto sehen wollen. Wohl eher in touristisch frequentierten Orten gilt: Keine Leistung ohne Gegenleistung: Fürs Posieren verlangen die Kinder gerne ein paar Ghanaische Cedis/Dollars oder pencils. Nicht gerade dumm, wenn man bedenkt, wieviel Geld mit solchen Fotos [wennauch nicht mit meinen] manchmal gemacht wird.
Die Führungen durch die Sklavenforts fand ich (ähnlich eines Besuchs im KZ) ziemlich bedrückend, nicht nur wortwörtlich, während wir in den unbelüfteten modrigen und dunklen Verließen standen, sondern weil ich direkter als je zuvor mit der grausigen Geschichte der Sklaven in Afrika konfrontiert war.
Am dritten Tag statteten wir (ein Kleinbus voller Linguisten bzw. Kreolisten), noch dem Dorf Anomabo einen Besuch ab. Nachdem wir uns beim Chief von Anomabo angemeldet hatten und wiederum von dessen Linguist begrüßt worden waren, besichtigten wir u.a. drei Posurban Schreine und die Königsfamilie des Dorfes, die seit April um ihre verstorbene Königin trauert (welche im September begraben werden soll). Wir wurden die ganze Zeit von „Ooo-broni“-Rufen und Kindern begleitet, die diesmal eher schüchtern waren und kein Geld für Fotos verlangten. Als ein paar von uns über den Dorfstrand zum Beach Resort zurückliefen, wurde mir klar, dass Ghanaer ihre Strände wohl hauptsächlich als Abfalleimer benutzen. Wie ich ein paar Tage später erfuhr, auch als Toilette – und zwar nicht nur von Hunden, wie ich zuerst angenommen hatte...Vom gewöhnungsbedürftigen Verhältnis zur Natur und der Abfallverwertung in Ghana werde ich aber ein anderes Mal erzählen.
Nach drei Tagen machten sich die wirklich netten KreolistInnen aus aller Welt wieder auf die Heimreise, nur wir Gießener blieben und beanspruchten den (sauberen) Strand des Resorts noch ein paar Tage für uns. Der Rest der Woche bestand also aus meinem wohlverdienten ersten meeega-chilligen (Strand-)Urlaub seit Beginn des Studiums :). Sonne, Lesen, Bodyboarden, Träumen, Essen und Schlafen.
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Ein Fußballspiel in Elmina |
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Hinten rechts ein Vodafone Palast |
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Kakum National Park - Canopy Walk |
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Da gehts lang zum Strandklo |
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Cape Coast Castle |
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Das schönste Grinsen von Anomabo |
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Anomabo Beach Resort |
At the time I am writing this my second week of uni is already over and I am lucky enough to start my weekend on Thursday 2.30 pm:). I experience so many things here everyday that I cannot even write them all down properly. But I will try next time, maybe in English...
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